Was ist die Liebe eigentlich, die nicht erlebt werden kann?
Ist sie in Wirklichkeit Liebe oder nur eine Illusion ? Eine Vorstellung von Liebe, eine perfekt inszenierte Szene in unserer imaginären Welt? Es ist nicht unüblich, dass wir ein, zwei oder auch
mehrmals im Leben Menschen begegnen, die uns auf eine unerklärliche und doch seltsam sinnvolle Art völlig aus der Bahn werfen. Diese Menschen treten meist dann in unser Leben, wenn wir es am
wenigsten erwarten.
Sie kommen und bringen einen Wirbelwind mit sich und plötzlich ist alles durcheinander. Wir erleben Gefühle, die uns zuvor fremd waren und wir verändern uns. Aber wie? Wir verändern uns von
Grund auf.
Wenn man sich an das universelle Gesetz halten möchte, das besagt, dass nichts ohne Grund geschieht, könnte man vermuten, dass auch solche Begegnungen eine tiefere Bedeutung tragen. Es sind genau diese Menschen, die uns am tiefsten berühren indem sie uns keine Liebe zeigen. Die uns inspirieren weil wir durch sie nach innen kehren, uns selbst hinterfragen, zweifeln, reflektieren. Und oft geschieht das durch Unsicherheit, Selbstzweifel und endloses Grübeln.
Wir treffen diese Menschen unverhofft. Sie reichen uns die Hand und zeigen uns, wie sehr wir überhaupt zu lieben fähig sind oder zumindest die Vorstellung davon. Aber warum? Warum dürfen wir diese so intensiven Lieben erleben nur damit sie nicht gelebt werden können? Warum liegt immer ein Stein auf dem Weg? Entweder sind diese Menschen nicht bereit, unsere Liebe zu erwidern oder sie sind bereits in Konstellationen verstrickt, die es ihnen nicht erlauben, zu uns zu stehen.
Und da stehen wir: allein und hinterfragen unsere ganze Existenz. Wir fragen uns, ob wir der Liebe nicht würdig sind. Ob wir ein Problem im Kopf haben. Denn wir verlieren uns in der Vorstellung einer Liebe, die nicht sein darf. Sind wir paranoid? Sind wir „delulu“? Sind wir emotional unerreichbar und verlieben uns deshalb in Menschen, die sich nicht für uns entscheiden? Diese Fragen sind endlos. Und bleiben meistens unbeantwortet.
Ich persönlich glaube, dass wir Menschen begegnen, die uns selbst widerspiegeln. Manchmal zeigen sie uns eine bessere Version von uns, manchmal eine schlechtere. Wir begegnen Menschen, die uns an das erinnern, was wir einst waren und was wir werden möchten. Vielleicht lieben wir nicht Sie, sondern das Gefühl, das sie in uns auslösen. Ist das gut? Nun ja, es kommt darauf an, wie wir diese Erfahrung wahrnehmen. Ist es schmerzhaft? Definitiv ja. Aber so sind wir Menschen: Wir lernen, wir entwickeln uns, nicht trotz, sondern durch Schmerz. Durch Situationen, die unbequem, ungeklärt und offen sind.
Fazit:
Die Liebe, die nicht erlebt werden kann, ist keine Illusion, sie ist eine Erfahrung. Eine tiefe, vielleicht unvollendete, aber bedeutende Begegnung mit uns selbst. Vielleicht sind es genau diese verflossenen Lieben, die uns daran erinnern, wer wir sein könnten wenn wir es wagen würden, uns ganz zu zeigen.